SundaySong: Capitano – Good Times (for Bad Habits)

Meine Begeisterung für Glam Rock überrascht mich selbst immer wieder, daher ist „Good Times (for Bad Habits)“ von Capitano mein SundaySong der Woche.

Capitano ist eine Berlin-based Band, die ihre Heimat allerdings mit „the world“ angibt. Die vier Musiker um Sänger John Who!? bringen am 2. Februar ihr Debütalbum „Hi!“ bei Rough Trade heraus.

Messer, Federn und eine klare Absicht

Das Getriebene, die Kopfstimme und die Videoidee gefallen mir richtig gut. Wer versucht da den Sänger, der David Bowie und Lady Gaga als Einflüsse angibt, und mich an Hank von Helvete und Electric Six erinnert, umzubringen?
Die schwarze Witwe wirkt entschlossen und gender queer. Bär trifft auf Hyper Femme, dazu gibt es breite Gitarren und farbige Federn statt Blut. Fertig ist ein Video, das früher auf den Musiksendern rauf und runter gelaufen wäre.

Lust auf Laster

Silvester ist seit knapp einem Monat vorbei und die guten Vorsätze verblassen, auch wenn Selbstdisziplin der neue Universalschlüssel zum Glück sein soll. Daher warten viele Menschen gar nicht mehr auf Silvester, sondern wollen immer schöner, schlanker und erfolgreicher werden.
Sich dauerhaft optimieren zu wollen macht nicht zufriedener, wie Anke Engelke im Rahmen einer Dokumentation für die ARD herausfand. Warum sich also nicht ein altes Laster zugestehen und diese Angewohnheit pflegen?

Von Gay Club bis Strip Bar

Zu „Good Times (For Bad Habits)“ kann man sich auf der Tanzfläche ausschütteln, dramatisch posieren – oder an der Stange tanzen. Auch die anderen Songs auf „Hi!“ scheinen Glam Rock- bzw. Indie-Rocknummern mit einem Hang zum Dramatischen zu sein. Im Februar ist Capitano auf Tour und bis dahin können wir uns ihre Videos noch einige male ansehen – und vielleicht auch kleine Masken- und Make Up-Inspirationen für die nächste Party bekommen.
P.S.: Wer denkt bei Krankenhausvideos auch sofort an Nirvanas „Heart-Shaped Box“?

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