Pops und Flops – Die PAMH-Kolumne – Januar 2019

Madonna, Nura und die Berlinale

Das politische Pop-Jahr 2019 hat bestmöglich angefangen. Madonna hielt eine Rede im Stonewall Inn in New York. Dort, wo vor 50 Jahren schwule und transsexeuelle Menschen sich den willkürlichen und brutalen Übergriffen der Polizei widersetzten, sprach jetzt die Übermutter des Pop. Sie dankte den mutigen Vorkämpfer*innen für ihren Mut. Sie bekräftigte ihre Solidarität („lifelong ally“) mit nicht-hetereosexuellen Menschen. Und sie forderte die Community auf, mit Menschen ins Gespräch zu kommen, damit Ängste dem vermeintlich Fremden gegenüber entkräftet werden.
„We are fighting for love“ – und in der Bereichterstattung ging es beinahe nur um Madonnas Hintern.

https://twitter.com/Madonna/status/1080946399867482113

Madonna hielt eine kraftvolle Rede und „Qualitätsmedien“ wie der Stern, RTL oder die Gala fragten nur: „Ist ihr Hintern echt?“. Was wieder einmal beweist: Neues Jahr und derselbe Stumpfsinn wie immer. Nein, hier geht es nicht um den Körper der 60-Jährigen, sondern um ihr Anliegen. Gut, dass die Queen of Pop nicht auf den Mund gefallen ist.
Es gibt übrigens ein Gerücht, das gerade heiss diskutiert wird: Tritt Madonna beim diesjährigen ESC in Tel Aviv auf? Ich halte es für möglich, aber nur mäßig wahrscheinlich.

„Weil ich dich bumsen will, Baby“

Ziemlich enttäuscht bin ich von dem neuen Nura-Song zusammen mit Remoe. Nach „Nackt“ ist „SOS“ die zweite Kooperation der Ex-SXTN-Rapperin und Sängerin mit Remoe. SXTN habe ich sehr für ihre Selbstermächtigung-und-im-Zweifel-auf-die-Fresse-Texte gefeiert. Ja, für so fette Produktionen wie „Von Party zu Party“ oder „Deine Mutter“. Juju hat mit „Winter in Berlin“ oder auch ihrer Nummer Eins-Kollab „Melodien“ mit Capital Bra gezeigt, dass sie rappen und texten kann. Und Nura?


Nura gibt solo immer den sexy und horny Vamp. Egal ob mit Sam bei „Babebabe“, mit Trettmann bei „Chaya“ oder eben jetzt mit Remoe.
Nura, du postest ganz viele richtige und wichtige Dinge z.B. gegen Rechts und Homo- und Transphobie bei Instagram, hast Charisma für fünf – und haust eine sexy Hexy-Nummer nach der nächsten raus. Da geht mehr.

Die Berlinale startet in Kürze wieder

M.I.A. und Regisseur Stephen Loveridge bei der Berlinale 2018

Das Filmfest haben Olga und ich schon aus diversen Perspektiven erlebt: Sie hat dort gearbeitet und mit ihrer Schwester einen Filmmarathon absolviert, ich war als Gast einige male da. Besonders zwei Dokumentationen sind mir im Gedächtnis geblieben: Zum einen der Film „MATANGI / MAYA / M.I.A.“ über das Leben der Musikerin M.I.A.
Zum anderen waren die Tänzer von Madonnas „Blond Ambition“-Tour aus dem Jahre 1990 bei der Berlinale 2016 in Berlin. Anlass war die Doku „Strike a Pose“, in der wir sahen, was die Tänzer heute machen und wie sie rückblickend die Zeit mit Madonna empfanden. Wer möchte, kann sich „Strike a Pose“ jetzt auf Netflix ansehen.
In diesem Jahr sind wieder Musikdokumentationen vertreten: „Weil du nur einmal lebst“ lautet der Titel der Toten Hosen-Doku. Deutlich interessierter bin ich an „A Dog Calles Money“, ein Film über und mit P.J. Harvey. Vermutlich wird es nicht ganz einfach, an die Tickets für die Weltpremiere zu kommen.

Ganz besonders freue ich mich, dass Hristiana Raykova, die ich noch aus Bielefeld kenne, da sie öfter mal auf unseren Parties war und auch ein Video für uns gemacht, ihren Film „Die Grube“ bei der Berlinale zeigt. Auch hier handelt es sich um eine Weltpremiere.

Fazit Januar: So darf es weitergehen

Der Jahresauftakt ist u.a. dank Madonna gelungen, die Sterne stehen günstig, meine Augenlidentzündung wird kleiner und Frauke Petry ist in der Bedeutungslosigkeit verschwunden.

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