Die Pop-Kultur 2018 hat angefangen – oder sagen wir, ist genau jetzt auch schon wieder zu zwei Drittel vorbei. Die Cupcakes für Madonnas Geburtstag mussten gebacken werden, schließlich wird Mambo auch nur einmal 60, und ich lerne gerade viel Neues. Daher habe ich es am Mittwoch leider nicht zu dem Festival in der Kulturbrauerei geschafft. Die Bilder vom ersten Tag sehen aber richtig gut aus, bei der Commissed Work von Sophia Kennedy wurde sogar auf einem Bullen geritten.
Dafür ging es gestärkt, nach Pizza und Eis, yes, Britta and I are living la vida loca (ich muss SEHR müde sein, dass ich DAS jetzt wirklich schreibe…) zur Kulturbrauerei. Nach Britney und bei der Wärme wollte ich es bewußt langsamer angehen. Der Check-In hat sehr gut geklappt, es gab sogar eine Goodie-Bag mit Plakaten, Programm und einem Fächer. Beim Ausruhen vom Ankommen lief Lydia Lunch an uns vorbei. Fast so cool wie Vivienne Westwood, die bei der letzten Bread && Butter in einem Golf-Caddy im Schritttempo an mir vorbeifuhr. I ❤ Grand Dames des arts.
Dystopie über Krieg und Frieden?
„Pan Daijing presents The Fall with performers: Gregori and Alienor“ hieß die erste Performance mit der wir in die Pop-Kultur starteten. Die Szenerie: Drei Menschen befinden sich in einem dunklen Raum voller Nebel. Sie liegen, stehen, und sitzen. Ihre Bewegungen sind abgehackt und die Lichtstimmung wechselt von Rot auf Grün zu Weiß. Für mich hat sich der Zyklus des Krieges in der Performance von Pan Daijing widergespiegelt: Verletzung, Genesung und anschließend die Erlösung. Nach dem harten Tobak ging es weiter zu Drangsal. Richtig gut fand ich Tatsache, dass sein komplettes Konzert von einer Gebärdendolmetscherin begleitet wurde. Bei der Pop-Kultur wird einfach mal Vieles richtig gemacht.
Der Sound war allenfalls mittelmäßig, es klang alles recht breiig. Aus zwei wurden während der Pop-Kultur 2018 drei und so gingen Anni und ich zu Ace Tee & Kwam.e, während Britta noch etwas bei Drangsal blieb. Die Stimmung bei Ace Tee war, während der ersten drei Songs euphorisch wie in Ostwestfalen. Kurz: Sehr unterkühlt. Sie wurde aber schlagartig bei dem Track „Nice aus“ besser. Da wir natürlich wussten, dass wir nice aussahen (ich trug zwei verschiedene Madonna-Shirts an dem Tag), sind wir nach dem Lied wieder zurück zu Drangsal gegangen. Der performte mittlerweile oben ohne. Drangsi beendete seinen Auftritt mit den Worten „Wir sind Drangsal und ihr nicht“. #truestory
Neneh Cherry: It´s a People`s world
Im Kesselhaus gibt es einen Balkon, auf den haben wir uns zurückgezogen, geschwitzt und uns über kommende Konzerte unterhalten. Mit meiner Euphorie für Mariah Careys Weihnachtsshow stand ich allein auf weiter Flur. Für das Konzert von Neneh Cherry wurde einiges an Equipment auf die Bühne gebracht: Ein Klavier, eine Harfe und zwei oder drei Laptops – um nur das Auffälligste zu nennen. Die Schwedin eröffnete mit einem downbeatigen neuen Song ihr Konzert. Dem neuen Lied nach zu urteilen, wird der kommende Longplayer von Neneh Cherry eine multidimensionale Platte mit deepen Beats, allerlei Soundfrickelei – und nicht unbedingt einem großen Radio/Spotify-Hit. Obwohl, Letzteres bleibt abzuwarten.
Fazit (so far)
Sie sah hinreissend cool aus und wieder einmal fand ich, dass Neneh Cherry eine sehr warme und äußerst angenehme Ausstrahlung hat. Der zweite Song des Abends war „Woman“ von ihrem 1996er Album „Man“. Sie endete mit den Worten „It´s a People`s World“ – und beförderte uns damit direkt in eine Post-Gender-Utopie. Ich habe mir ihr Konzert nicht bis zum Schluss angesehen, da ich heute früh aufstehen musste und über eine Stunde Heimweg vor mir lag.
Fazit: Mein Start in die Pop-Kultur 2018 war gut, der Sound hätte etwas besser ausgesteuert sein können und Neneh Cherry ist cool wie eh und je.