„Torn“ ist ein Welthit, der immer noch Nacht für Nacht in den Karaoke Bars auf der ganzen Welt gesungen wird. Jetzt, 20 Jahre nach der Veröffentlichung, ging ein Traum in Erfüllung: Ich habe die wunderschöne Natalie Imbruglia endlich live erlebt.
Mein Teenie-Ich, das natürlich ein Teil von meinem heutigen Ich ist, platzte fast vor Freude als klar war, dass die gebürtige Australierin im Zuge ihrer Acoustic Tour im Berliner Columbia Theater auftreten würde. So euphorisch war ich zuletzt bei der Konzertankündigung von Melanie C.
Counting Down The Days
Wie bei jedem Konzert gab es auch hier ein Vorprogramm: Marcel Brell ist ein Singer-Songwriter, der Sätze singt wie:
Ich hab`n Ausweis und weiß nicht, wer ich bin
Mein Computer ist vernetzt mit jedem Land
Doch ich schau nicht über meinen Tellerrand
Er schaute nicht über den Tellerrand und wir haben uns den Außenbereich vom Columbia Theater angesehen.
Glorious
Damit hyggelige Atmosphäre beim Akustikset aufkommt, hat Natalie Imbruglia Stehlampen aus ihrem Appartement mitgebracht, wie sie später noch erzählen sollte. Um 21.04 Uhr wurde das Saallicht gedämmt, die Lampen leuchteten und Natalies Band, drei Musiker, betraten die Bühne. Meine Begleitung war sich sicher, dass die Musiker aufgrund ihres Aussehens, zwei von dreien hatten gepflegte Bärte und akurate Haarschnitte, für diese Tour verpflichtet worden sind. Der Dritte war ein Lockenkopf und könnte ihr Freund sein – die Ansage war uns allen nicht ganz klar.
Mit „Wrong Impression“ eröffnete sie ihr Set. Die Musikerin sah umwerfend aus, schien kaum gealtert zu sein und strahlte das Publikum unentwegt an.
The most beautiful girl
1997 verliebte sich eine ganze Generation in die Schöne mit den blauen Augen, der boyischen Frisur und dem gebrochenen Herzen. Nach „Torn“ folgten noch einige weitere Hits und potentielle Hits, die sie an diesem Abend auch alle in Berlin spielen sollte: „That Day“, „Shiver“ oder auch „Instant Crush“. Die Akustik war wieder mal richtig gut und Natalies Stimme war es ebenfalls. Natürlich war „Torn“ der ersehnte Hits des Abends.
Wenn sie nicht sang oder einfach nur strahlte, erzählte sie z.B. wie sie zu dem Song „Lukas“ kam: „Chris von Coldplay hat mich angerufen, da er diesen Song geschrieben hatte, der für eine Frauenstimme wie gemacht ist. Ich habe ‚Lukas‘ also eingesungen und möchte ihn heute mit euch teilen“. Sie war einfach bezaubernd.
Kein öffentlicher Bruch
Was Natalie Imbruglia von vielen Künstler*innen unterscheidet ist die Tatsache, dass sie in den 20 Jahren als öffentliche Person (sie hatte auch eine kleine Filmrolle in „Johnny English“) , nie öffentlich eine offensichtlich schlechte Phase hatte. Ihre Ehe mit dem ebenfalls sehr schönen Daniel Johns von „Silverchair“ scheiterte und auch ihre Depressionen wurden nie ein großes Thema in den Medien.
I Will Follow You Into the Dark
In Berlin stand eine Natalie Imbruglia auf der Bühne, die die letzten Jahre in einem Schönheitstank verbracht haben muss. Oder ihre Skin Care-Linie vollbringt wirklich Wunder. Oder es gibt ein australisches Beauty-Geheimnis, das weder Nat noch Kylie uns je verraten werden.
Der Abend war wirklich schön und als letzten Song der Zugabe sang sie „Big Mistake“, ebenfalls ein Lied, das ich bis heute gern höre.
Sie ist eine gute Sängerin und mir haben ihre wütend-melancholischen Songs wie „That Day“ und „Beauty on the Fire“ am besten gefallen.
Meine All-Time-Natalie-Imbruglia Hits habe ich hier zu einer Spotify-Playlist zusammen getragen.