Mirror, Mirror – Cara Delevingne schreibt jetzt auch Romane

„Mirror, mirror on the wall, who is the fairest one of all?“
Klar, Cara Delevingne ist es, länderübergreifend. Das Supermodel, das in Taylor Swifts Video „Bad Blood“ auftritt, u.a. die Hauptrolle im Kinofilm „Margos Spuren“ spielte und auch singt, hat ihre Repertoire erweitert: Sie ist unter die Schriftsteller*Innen gegangen.
Ihr Debütroman „Mirror, Mirror“ ist am 5. Oktober 2017 erschienen.

Teenagerjahre in London: Musik, Pillen, Gewalt und eine junge Frau im Koma

„Mirror, Mirror“, das ist der Bandname von Leo, Red, Rose und Naomi. Der Roman ist aus der Ich-Perspektive von Red geschrieben. Die Teenager haben unterschiedliche Probleme: Eine stark alkoholabhängige Mutter, einen gewalttätigen großen Bruder, Mobbing in der Schule, das eigene Outing.
All diese Dinge rücken in den Hintergrund, als die Bassistin Naomi, mehr tot als lebendig, aus der Themse gezogen wird.

Who Dunnit?

Wer hat Naomi so zugerichtet und warum? Red und die große Schwester des Opfers, Ash, gehen auf Spurensuche und ich konnte mich nur noch schwerlich von dem Buch lösen.
In dem Debütroman des Models sind auch z.B. Screenshots von Messenger-Konversationen, einer Playlist („Spotify“ heisst dort „Toonifie“) und von Instagram abgedruckt. Schmunzeln musste ich bei dem Satz „Facebook is just for old people“. In „Mirror, Mirror“ geht es aber nicht ausschließlich um das Auffinden des Täters oder der Täterin, dem Thema sexuelle Selbstbestimmung wird auch ein größerer Raum gegeben. Das Buch wurde vor der #metoo-Debatte fertiggestellt. Auch Cara Delevigne wurde von Harvey Weinstein belästigt, wie sie auf Instagram schrieb.
Nicht nur Teenies sollten und müssen mehr über private Grenzen, Zuneigung und einvernehmlichen Sex reden.

Hat Cara den Coming-Of-Age-Roman wirklich selbst geschrieben?

Sagen wir mal so: Cara gibt an, das Werk gemeinsam mit Rowan Coleman geschrieben zu haben. Viel konkreter werden die Angaben nicht. Coleman hat zuletzt den romantischen Roman „Im siebten Sommer“ veröffentlicht.
Meine These: Ein Mensch aus der Verlagsbranche und Cara saßen bei einem Glas Wein zusammen und das Supermodel erzählte, dass sie eine Buchidee hat. Ihr Name scheint ein Verkaufsgarant zu sein und damit war der Deal geschlossen. Caras Bild ist neben dem Barcode auf der Rückseite des Romans gedruckt.

Lohnt sich die Lektüre von „Mirror, Mirror“?

Mir hat „Mirror, Mirror“ gut gefallen. An zwei Stellen hat mich das Buch wirklich überrascht. Der vermeintliche Teenie-Kitsch hält sich sehr in Grenzen und ich finde es erstaunlich, wie viele Themen in diesem durchaus spannenden Buch verhandelt werden, ohne dass der pädagogische Zeigefinger über allem schwebt.

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