OMG – gestern habe ich die Lady Gaga Doku „Gaga: Five Foot Two“ auf Netflix gesehen. Und war so mitgenommen, dass ich direkt danach die „Rebel Heart“-Tour von Madonna zum seelischen Wiederaufbau anschauen musste.
Mir war schon klar, dass Gaga fertig ist, aber die Ausmaße in welchen sie Medikamente, Marihuana & Co. konsumiert, waren mir nicht bewusst…
Steinreich und kaputt
Dass die enthusiastische Tänzerin sich bei der „Born This Way“-Tour einen schweren Hüftschaden zugezogen hat, wusste ich. Mensch muss keine Orthopädin sein, um zu wissen, dass das allabendliche auf 12+ Zentimeterabsätzen auf Klavierhocker steigen und dann stehend gebückt spielen nicht gerade gesundheitsfördernd ist. Vermutlich kommt mensch auch nicht nüchtern auf solche Ideen…
Dass Lady Gaga immer noch unter starken Schmerzen, Muskelverkrampfungen und Panikattacken leidet, wusste ich nicht. Ich hatte gehofft, dass sie sich nach der schicksalhaften „Born This Way“-Tour ausreichend generiert hat. Dem ist wohl nicht so.
In der Doku ist zu sehen, wie viele verschiedene Spritzen, Tabletten und Massagen Gaga bekommt. Als gut situierte Privatpatientin besteht immer die Gefahr, dass sich zwielichtige (Wunder-) Heiler an einer*m bereichern wollen, dachte ich mir beim Schauen von einigen Szenen. Und im Zweifel wird zu viel Propofol verschrieben…
Mach` nicht den Michael Jackson!
Direkt musste ich an den King of Pop denken. 2012 ersteigerte Gaga 55 Kleidungsstücke von Michael Jackson. Sie trug einige der Jacken auch schon bei Auftritten oder Fotoshootings.
In den USA werden Medikamente sehr schnell verschrieben – oder sind auch ohne Rezept zu bekommen und ich vermute, dass nicht immer über mögliche Nebenwirkungen aufgeklärt wird.
Sie kennt ihre Privilegien
Was beim Schauen aber positiv aufgefallen ist: Gaga hat ein Bewusstsein dafür, in welch privilegierter Lage sie ist, da sie sich alle erdenklichen Therapien leisten kann.
Geld heilt nicht, lindert aber die Schmerzen und bietet Möglichkeiten.
„Boys, Boys, Boys“ – oder doch eher „Perfect Illusion“?
Ganz zu Beginn von „Gaga: Five Foot Two“ erfahren wir, dass TayGa sich frisch getrennt haben. Das müsste im Frühjahr 2016 gewesen sein, parallel zu den „Joanne“-Aufnahmen. Mother Monster war mit dem „Chicago Fire“-Schauspieler verlobt, die Hochzeit schien in greifbarer Nähe.
Karriere und Kerle scheinen sich nicht gut vertragen, wenn wir Gagas Worten glauben schenken. Immer wenn sie eine neue Karrierestufe erreicht, verlässt sie ihr Boyfriend.
Schade, dass Taylor sich neben Luc (Penner!) und Matt (Idiot!) einreiht.
Joanne, verstorben mit 19
Ihren aktuellen Longplayer „Joanne“ hat Gaga ihrer früh verstorbenen Tante gewidmet. In einer Szene begleiten wir Stefani zu ihrer Oma. Dort schaut sich Gaga Gemälde und Gedichte der Schwester ihres Papas an. Sie fühlt sich sehr mit der Frau verbunden, die schon vor ihrer Geburt an Lupus gestorben ist.
Joanne, so betont Lady Gaga mehrfach, ist ihr bisher persönlichstes Album. Ja, ich weiss, dass sagen sie alle. Sie tat viel dafür, dass es sich gut verkauft, siehe Walmart-Szene in „Gaga: Five Foot Two“.
Mein persönliches Fazit zur Lady Gaga-Doku
Netflix produziert nicht nur sehenswerte Serien, sondern auch Dokumentationen. In „Gaga: Five Foot Two“ offenbart uns Mother Monster auch ihre verletzte und verletzliche Seite. Durch die Doku höre ich „Joanne“ auch noch einmal anders.
Lady Gaga ist eine große Künstlerin und braucht jetzt erstmal eine Auszeit – und ich warte gerne.
Am liebsten würde ich Gaga meine Kuscheldecke vorbeibringen, ihr ein Notizbuch für die vielen Ideen in ihrem Kopf schenken und ihr beruhigend über den Rücken streichen.
Stay strong, Mother Monster!