„Pretend We’re Dead“ ist der Titel der L7 Musikdokumentation, die am 13. Oktober erscheinen wird. Außerdem sollen zwei neue Songs veröffentlicht werden, die ersten nach 18 Jahren.
Donita Sparks, Suzi Gardner, Demetra Platas und Jennifer Finch legten 2001 eine Pause ein und touren seit 2015 wieder in der Originalbesetzung.
Neben Sleater-Kinney, Veruca Salt, Babes In Toyland und Bikini Kill, habe ich auch L7 gehört. Sie waren immer dabei, einen so engen Bezug wie zu Sleater-Kinney oder Kathleen Hanna und ihren Bands hatte und habe ich aber nicht. Vier Frauen, die trotz der ganzen sexistischen Kackscheisse im Musikgeschäft und anderswo, ihren Weg gehen mag ich.
„Pretend We`re Dead“ erwarte ich mit Spannung, da ich Dokus und ganz besonders Musikdokumentationen liebe. Unter anderem sprechen Joan Jett, Shirley Manson und Kris Novoselic über L7.
Meine Lieblings-Musikdokumentationen
Netflix schon durchgeschaut? Oder einfach mal Lust auf eine sehenswerte, zu Herzen gehende oder einfach nur verschrobene Musikdokumentation? There you go:
The Punk Singer – Kathleen Hanna
Kathleen Hanna ist mehr als das Poster Girl der RIOT GRRRL-Bewegung. Bikini Kill und Le Tigre sind und bleiben prägende Einflüsse für die Popkultur und den Feminismus.
Regisseurin Sini Anderson durfte die Musikerin zu Hause besuchen. Hanna nimmt uns mit zu den Anfängen und gibt auch kurze private Einblicke in ihr heutiges Leben. Sie ist mit ihrem besten Freund, Adam Horowitz von den Beastie Boys, verheiratet. Er gibt ihr viel Kraft und vermutlich auch Geld (?) um mit ihrer Lyme-Borreliose Erkrankungen bestmöglich umzugehen. Love wins und „The Punk Singer“ ist unbedingt sehenswert.
Who took the Bomb? – Le Tigre on Tour
Dies ist eine arty Tour-Dokumentation über Kathleen, JD und Johanna auf Tour. Macht Spaß und ist etwas verschroben.
Hit so Hard – The Life & Near Death Story of Patty Schemel
Das Hunde retten auch das eigene Leben retten kann, erfährt mensch bei dieser Dokumentation eindrücklich. Die Hole-Drummerin Patty Schemel trommelt wie verrückt und nimmt auch Drogen wie verrückt. So viel, dass sie bei den Aufnahmen zu „Celebrity Skin“ sogar ausgetauscht wird und nur noch anstandshalber im Booklet genannt wird. Pattys Geschichte ist intensiv, in diesem Film kommen u.a. natürlich Courtney Love, Nina Gordon und Melissa auf der Maur zu Wort.
Lebenshilfe für mein Teenie-Ich
Alanis Morissette – Jagged Little Pill
Das Debütalbum von Alanis Morissette ist die Platte meines rebellischen Teenie-Ichs. Endlich war da eine Frau, die ähnlich wütend war und stetig vom Leben lernte, genauso wie ich. „Jagged Little Pill“ eröffnete mir eine neue Welt und die VHS „Jagged Little Pill, live“ schaute ich hunderte mal. Alanis im Tourbus, Alanis im Schlafanzug auf der Bühne, Alanis kommt in Hamburg an und dazwischen immer wieder diese Songs, die alles Weltwissen in sich tragen.
Spice Girls: 20 Years of Spice von Alex Lodge
Parallel zu Alanis gab es auch die Spice Girls in meinem Leben. Alex Lodge ist Filmstudent und Spice Girls-Enthusiast. 2016 hat der Brite diese wunderbare Dokumentation über Sporty, Baby, Ginger, Scary und Posh als Abschlussfilm erstellt. „Spice Girls: 20 Years os Spice“ konnte mensch sich gratis bei youtube ansehen. Dazu bitte eine Tüte Walkers Chips besorgen und Chupa Chups lutschen.
Die dunklen Seiten einer Königin
Madonna: Truth or Dare
Kontinuität in Zeiten des stetigen Wandels sind nicht zu unterschätzen. Madonna ist und bleibt Madonna: Durchsetzungsfähig, bestimmend und versiert. Oder wie manche Wegegefährt*Innen behaupten: Ein Arschloch. Schon 1991 gab es nur eine Königin, wie die Dokumentation „Madonna: Truth or Dare“ eindeutig beweist.
„Strike A Pose“ von Reijer Zwaan und Esther Gould
Wie die „Blond Ambition Tour“ zu Beginn der 1990er Jahre sich für Madonna angefühlt haben könnte, erfahren wir in „Truth or Dare“. Wie es den Tänzern von damals ergangen ist, erfahren wir in „Strike a Pose“. Bei der Premiere auf der Berlinale war ich 2016 dabei – und der Film berührte mich sehr. Fazit: Das Leben an der Seite von Madonna macht einen nur für einen sehr kurzen Zeitraum glücklich. Im besten Falle ist mensch heute Tanzlehrer und Choreograph, im schlimmsten Falle ist mensch an AIDS verstorben.
Musikdokumentationen auf die ich mich freue – oder die ich noch nicht gesehen habe
Gaga – Five Foot Two
Aufmerksame und weniger aufmerksame Leser*innen wissen es: My religion is Gaga.
Daher freue ich mich besonders auf die Netflix-Doku „Gaga: Five Foot Two“. Am 22. September ist es endlich so weit!
RAW CHICKS.BERLIN von Beate Kunath
Damit diese Dokumentation entstehen konnte, habe ich gepledged. Die Raw Chicks-Party ist eine Electro-Party in Berlin, bei der nur DJanes auflegen und weibliche Visual Artists für die Projektionen sorgen, wohoo! Bisher habe ich Raw Chicks.Berlin noch nicht gesehen, werde es aber sicher nachgeholen.
Whitney – Can I Be Me?
„Can I Be Me?“ lautet der Titel der Dokumentation über Whitney Housten, die in diesem Jahr in die Kinos kam. Es geht um Whitneys Leben, ihre (vermeintlich) lesbischen Neigungen und ihre dominante Mutter. Klingt alles sehr traurig. Whitney begleitet mich seit über 20 Jahren, in Halle/Westfalen erlebte ich sie live. „Bodyguard“ gehört zu den Blockbustern meiner Jugend, „How will I Know“, „It´s Not Right But It´s Ok“ oder „Queen Of The Night“ sind unfassbar großartige Songs. Die Dokumentation gibt es auf Netflix.