Wie ging unsere private Lady Gaga-Tour in New York weiter? Hier gibt es Teil 2 des ganz privaten Reise- und Fan-Tagebuchs.
(K)Ein Haus wie jedes andere: Stanton 176
Stanton 176 war der nächste Halt unserer privaten Gaga-Tour. Die massive Eingangstür erkannte ich sofort aus dem TV-Beitrag wieder. Die Straße ist recht ruhig im East Village gelegen. Natürlich ist es eines von den Häusern, auf deren Klingelschildern keine Namen sonder nur Nummern stehen. Überraschend: Nicht eine gekritzelte Liebes- oder „Ich war hier“-Bekundung konnte ich an der Mauer des Gebäudes entdecken. Da Gaga zum Glück noch unter uns weilt, gibt es auch keine Gedenkplatte. Sowas muss ich nach einem Jahr wie 2016 ergänzen, in dem uns David Bowie, Prince und Leonard Cohen verlassen haben.
Stanton 176 ist ein Wallfahrtsort
für eingeweihte, wahre „little monster“. Nach nur drei Minuten kamen die Hipsterverkäufer aus dem Hipsterladen von nebenan, zündeten sich eine Tüte an und beäugten uns kritisch. Uns war das egal, wir hatten unseren „Monster-Shot“ im Kasten und ich konnte die Vibes von „The Fame“ einwenig spüren. Hier ist Lady Gaga also betrunken rein getorkelt und hat ihren Schlüssel in der Tasche nicht gefunden, hier wurde also die Tech-Pop-Ästhetik ihrer Anfangstage erdacht. Vermutlich ging auch Lady Starlight hier ein und aus. Auch ohne Hinweisschilder oder eine offensichtliche Attraktion ist dieser Ort ein Mekka für Monster wie mich.
Am Abend stand ein weiterer, wichtiger Punkt auf unserer Gaga-Tour an:
Ein Besuch bei „Joanne Trattoria“
Einen Tisch hatte ich uns bei Grandmother Monsters Lokal reserviert. Das Restaurant befindet sich in unmittelbarer Nähe zum Time Square, in der Upper West Side. Als wir eintraten lag Aufregung und Fleischgeruch in der Luft. Wir waren nicht die einzigen „little monster“ an dem Abend, am Tisch neben uns saß ein asiatisches Paar, beide trugen Gaga-Fanshirts. Eines ist jedem Gast klar: Rein theoretisch könnte Lady Gaga jeden Moment den Drang verspüren, ihre Mutter zu sehen oder mit ihrem Papa ein Glas Wein zu trinken – und plötzlich im „Joanne`s“ stehen. Die Kellner*innen-Crew wirkte wie eine Mischung aus Fans und Profis.
Zum Essen: Die Auswahl für Veganer*innen ist mehr als übersichtlich, alle Gerichte sind mit einem extra Touri- und Fanaufschlag eingepreist. Ich bestellte mir einen Salat mit übersäuertem Essig-Öl-Dressing und Olga entschied sich für die Käseplatte. Küchenchef Travis,
den ich schon aus einem der „Born this way“-Foundation-Videos kannte, brachte mir den Salat. Überraschend gut und groß waren die Cocktails! Selbstredend mussten es ein „Absolute Monster“ und ein „Absolute Gaga“ für uns sein. Ich brauchte beide Hände, um mein riesiges Cocktailglas zum Mund zu führen.
Als ich von der Toilette kam, stand sie neben mir
Eine zierliche Frau, die ihrer Tochter wie aus dem Gesicht geschnitten ähnlich sieht. Oder andersrum. Cynthia Germanotta, Grandmother Monster, stand neben mir und ich dachte ich mir: „Aha, so sieht Gagas Mama also in echt aus.“ Nein, in diesem Moment gab hat keinen besonderen Sternenstaub, mein Herz schlug auch nicht schneller.
Und nein, ich sprach Grandmother Monster auch nicht an, warum auch?
Rückblickend möchte ich den Besuch bei „Joanne Trattoria“ nicht missen, es war ein schönes Erlebnis. Beeindruckend wurde es allerdings am Time Square: Mensch ist komplett umgeben von kreischender Werbung und noch vielen, vielen anderen Menschen. So stelle ich mir einen brummenden Bienenstock von innen vor. Der Besuch am Time Square bildete den perfekten Tagesabschluss.
Wie Gagas heutige Eingangstür aussieht und ob wir sie dort getroffen haben, gibt es im dritten Teil des Reisetagebuchs zu lesen. Es gibt also „Million Reasons“, hier öfter mal vorbei zu surfen.