Es gibt einen neuen Pop Crush in meinem Leben: Alice Merton!
An Neujahr hörte ich „No Roots“ zum ersten mal auf FluxFM und war sofort von dem Song begeistert. Ich musste ihn immer wieder und wieder hören. Seit Montag gibt es auch ein Video zum baldigen Hit. Das Video gefällt mir gut, weil es so unaufgeregt ist.
Für Fans von…
Beim ersten Hören dachte ich: Alice Mertons Stimme erinnert mich durchaus an Florence Welsh, aber eben in etwas weniger gepresst.
Kurzer Exkurs: Ich finde Florence ist eine coole Frau mit gutem Look und viel Leidenschaft.
Aufgrund des Drucks und des Flackerns in ihrer Stimme, finde ich Florence auf Albumlänge anstrengend.
Die staccatohafte Songstruktur von „No Roots“ erinnert mich an „Black Horse and Cherry Trees“ von KT Tunstall. Thematisch musste ich sofort an Lady Gagas „Gypsy“ und an Charles Winstons „Like a Hobo“ denken. Heimat- und Rastlosigkeit sind neben Liebe und Tod ein großer Themenkomplex, an dem sich bereits viele Künstler*innen abgearbeitet haben.
Produziert wurde „Not Roots“ von Nicolas Rebscher, der Auroras „Running with the Wolves“ zu einem (Werbe-) Hit geschliffen hat. Rebscher beweist erneut ein glückliches Händchen, Stimme und Instrumente so passend aufeinander abzustimmen, dass das Lied bedeutungsvoll klingt.
Who the F**K is Alice?
Alice Merton ist 23 Jahre alt, hat in vier Ländern gelebt und ist unzählige male umgezogen. Geboren ist sie in Kanada, aktuell wohnt die Gewinnerin des „Acoustic Pop Awards“ wohl in Berlin. Den Hinterhof, den man im Video sieht, habe ich nicht eindeutig wiedererkannt, tippe aber auf Kreuzberg. Die letzten drei Jahre hat Merton Popmusikdesign (ja, diesen Studiengang gibt es wirklich!) in Baden-Württemberg studiert.
Menschen = Heimat
„No Roots“ handelt davon, dass nicht Orte sondern Menschen bzw. Freundschaften für Alice Merton Heimat bedeuten. Der große Themenkomplex Heimat und Zugehörigkeit bewegt viele Menschen. Solche, die im Krieg alles verloren haben, ebenso wie Ausbildungs- und Jobnomaden oder Menschen in Wochenendbeziehungen.
Für mich ist die Idee sehr nachvollziehbar. Umgeben von meinen Liebsten fühle ich mich am wohlsten. Wo wir gemeinsam und ein paar Tage verbringen, ob in Münster, Bielefeld, Stuttgart oder New York ist tendenziell egal. Kurz: „Home is where the heart is“.
Alice Merton hat ihr heimisches Nest verlassen und hat sich mit einem Hit im Gepäck gen Chartspitze aufgemacht. Ich freue mich auf weitere Songs, Auftritte und Schritte, die die Sängerin gehen wird, da kann noch einiges kommen.