SundaySong: St. Vincent – New York: All about Cara?

Heute fällt meine SundaySong-Wahl auf „New York“ von St. Vincent. Richtig, die Frau, die beinahe alle angesagten Lesben datet oder gedatet hat. In der Vorabsingle ihres neuen Longplayers „Masseduction“ trifft gekonntes Gefluche trifft auf Autobiographisches. Das ist eben der typische Stoff, aus dem (Welt-) Hits gemacht sind.

Gossip first

Ihre Beziehungen mit Model und Schauspielerin Cara Delevingne, Vampirella-Darstellerin Kristen Stewart sowie der Sleater-Kinney-Gitarristin und Sängerin Carrie Brownstein waren nicht nur in den lesbischen und queeren Medien immer wieder ein Thema.
Da hat Annie Clark, wie St. Vincent mit bürgerlichen Namen heißt, natürlich eine ganze Menge erlebt und somit Material für ein neues Album zusammen. „Masseduction“ wird am 13.10. veröffentlicht, die Single „New York“ samt Video ist schon erschienen.

Bisher fand ich St. Vincent eher nervig

Lange Zeit habe ich mich für die Sängerin und Multi-Instrumentalistin nicht interessiert. Das Gegenteil war der Fall: Ich fand z.B. den Song „Digital Witness“ durch die dominanten Blechbläser nervig. Auch bei „Birth in Reverse“ fand ich den Gesang gut, das Video ebenfalls, aber die Musik anstrengend – und ja, auch etwas einfallslos. Optisch hat mich St. Vincent immer an Miranda July erinnert. Richtig, wegen der dunklen Locken und des Künstlerinnen-Habitus.
Die neue Single „New York“ hat mir überraschenderweise sofort beim ersten Hören gefallen.

Annie & Cara – Ein ganz normales Lesbendrama?

Nein, das wohl kaum. 18 Monate haben die beiden viel Zeit miteinander verbracht, seit letztem Sommer gehen sie getrennte Wege. Trotzdem ist Cara auf dem kommenden, sechsten St. Vincent-Album bei dem Track „Pills“ zu hören. Eine öffentliche Schlammschlacht gab es nicht. Wenn zwei Frauen sich trennen, muss es nicht immer in einem Drama enden, auch wenn viele lesbische Filme wie „Lost and Delirious“ oder auch „Purple Sea“ genau dieses gängige Vorurteil bestärken.

The only motherfucker in the city

Im Interview mit The Guardian verriet Annie: „(…) But I can only write about my life, and that – dating Cara – was a big part of my life.“
Vielleicht war Annie nicht immer treu oder hat die Liaison vorschnell beendet? Diese Zeilen aus „New York“ bekräftigen diese Vermutung:

New love
Wasn’t true love
Back to you, love

St. Vincent ist für ihre Lockenmähne bekannt, im Video trägt sie die Haare glatt. Stimmt hier die Weisheit: Wenn es Neuanfänge im Leben gibt, werden häufig auch die Haare verändert? Es kann natürlich auch nur ein Look fürs Video sein…
Textlich gibt es einen Hinweis auf die Zäsur im Leben der gebürtigen Texanerin – die Grossstadt macht Clark ohne ihre Ex-Freundin weniger Spaß:

New York isn’t New York
Without you, love

 

This is a song for the broken-hearted

Die finalen Zeilen lauten:

I have lost a hero
I have lost a friend
But for you, darling
I’d do it all again

Ich mag die ruhigere St. Vincent und das farbenfrohe teils sehr arty-artige Video. Ob wir den Song nun Cara, Carrie oder doch KStew zu verdanken haben, kann nicht endgültig beantwortet werden. Ich persönlich tippe aber auf das britische Supermodel und seit kurzem auch Neu-Autorin. Cara Delevingnes Debütroman „Mirror, Mirror“ würde ich am liebsten sofort anfangen zu lesen.
Auf die Veröffentlichung von „Masseducation“ und ganz besonders auf den Song „Pills“, auf dem Cara mitsingt, bin ich sehr gespannt.
Und wer weiss, vielleicht könnte das mit St. Vincent und mir doch noch etwas werden – natürlich rein musikalisch, haha.

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