5 Situationen in denen wir Beth Ditto und ihre Musik brauchen

Musik ist der Soundtrack unseres Lebens, soweit so platt und so wahr.
Seit ziemlich genau einer Dekade begleitet uns bzw. mich Beth Ditto musikalisch, mal mit Hannah und Nathan als „Gossip“, mal solo. Jetzt wohl nur noch solo, wenn ich sie richtig verstanden habe.

Beth traf ich zum ersten mal mittags um 12 Uhr auf dem Hurricane Festival 2006. Ihre Band war damals noch unbekannt und sie spielten als eine der Ersten auf einer kleinen Bühne im Zelt. Mir war klar, dass Gossip aufgrund ihrer Energay und ihren catchy Hooks noch deutlich bekannter werden würden. Gossip wurden Teil des Q&G-Sets, lange bevor der erste Song im Radio lief.

Hier 5 Situationen, in denen wir Beths musikalischen Beistand wirklich gut gebrauchen können:

  1. Auf der Demo: Gossip – Listen Up
    „Take my advice, and listen up“ – möchte ich vielen Menschen entgegenrufen, besonders auf Demos gegen Transphobie, für mehr Lohngerechtigkeit oder gegen Massentierhaltung. Gründe auf die Straße zu gehen gibt es viele und mindestens einmal im Jahr sollte jede*r von uns ihren*seinen Po hochbekommen.
  2. Auf Mittelschichtsparties: Gossip – Get A Job
    Mal wieder genervt auf einer vermeintlich coolen und hippen Party? Alle nehmen sich ziemlich wichtig, berichten von ihrer letzten Reise (gerade: Thailand oder Wandern), ihrem letzten Projekt und dem neuesten Lokal, das sie schon irgendwie empfehlen können „auch wenn die Frühstücksbowl 7,80€“ kostet. Die Menschen sind Berghain-dürr und tragen Kleidung die viel kostet, der mensch es aber nicht ansieht (schwarzes T-Shirt für 90€).
    What good can happen spending other people’s money
    Was auf Nachfrage (fast) immer herauskommt: Mama und Papa und/oder Opa und Oma unterstützen die weitreisende und kulinarisch an vorderster Front agierenden Person umfangreich mit Ca$h. Mein Tipp: „Get a Job“ im Kopf oder über die Partyanlage laufen lassen. In Repeat.
    Kurz: I hear you laughing but I don’t think it’s funny
  3. Als kreativen Motor: Beth Ditto – I Wrote a Book
    Natürlich planen und schreiben auch viele von denen in „Get a Job“-Beschriebenen ein Buch. Beth labert nicht nur, ihre Autobiographie trägt den Titel „Coal To Diamonds“. Das Buch erschien 2012 und wir erfahren z.B. dass Beth in extremer Armut aufgewachsen ist und Musik sie seit Kindesbeinen an begleitet. Paradise is hard to find – Der Song ist eine Elektronummer, die kalt und aufgeräumt wirkt, zu der mensch bestens tanzen kann. Oder die eine*n morgens vorm Schreiben oder auf dem Weg ins Büro motiviert.
  4. Auf der Tanzfläche: Gossip – Standing in The Way of Control
    Auf die Tanzfläche bitte, jetzt wird getanzt. Und zwar jede*r so, wie sie*er will. Das war immer die zentrale Idee für mich hinter einer guten Party. Es geht um Freiheit, Gleichheit und Hüpfen. Zu „Standing in The Way Of Control“ habe ich immer gerne gehüpft und Haare geschüttelt.
    Das gleichnamige Album habe ich rauf und runter gehört. Es ist für mich ähnlich wichtig wie „Fever To Tell“ von den Yeah Yeah Yeahs.
  5. Beim sehnsüchtigen Schwelgen: Beth Ditto – Fake Sugar
    Wir brauchen Beths Musik beim nostalgischen Schwelgen in der Vergangenheit, z.B. beim Fotos anschauen. Hier ist „Fake Sugar“, der Titeltrack ihres ersten Soloalbums, genau richtig. Der Song klingt nach Südstaaten und nach Kaugummi-Küssen in der Schuldisco, Herzklopfen inklusive. Natürlich kann 1 das Lied auch beim Googlen nach ersten Liebe hören. Viel Erfolg, meine Jugendlieben lassen sich so schnell nicht im Internet finden.

Wie ich „Fake Sugar“ als Album im Ganzen finde, könnt ihr hier nachlesen.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert