Übergriffig angetanzt werden, kollektive Sprachlosigkeit und zuwenig Britney Spears

Vom keuschen Popsternchen zu Britney Shameless – wohl kaum jemand bietet mehr Stoff und Hits für eine (Drag-) Party als Britney Jean Spears. BritneyPartyS036

Das dachte sich auch PANSY und lud zu den Feierlichkeiten ins legendäre SO36. Olga und ich freuten sehr und designten eigens zu diesem Anlass T-Shirts.
Als wir um kurz nach eins in Kreuzberg ankamen, war eine bunte Mischung an queeren Menschen, Hipstern und (Party-) Touris bereits da. 10 Euro für den Eintritt waren in Ordnung, da gute Dragshows geboten wurden. Candy Crash seilte sich sogar von der Decke ab und performte zu „Circus“. Ja, ich bekam Gänsehaut bei dem Auftritt. Rund 80 Minuten ging die Show, PANSY fielen immer wieder neue Liebesbekundungen und Beschimpfungen für die Drags und das Publikum ein.

Es waren so wenig (biologische) Frauen da, dass die Gays sich mit beim Damenklo anstellten. Meist sind bei den Frauen die Schlangen 6 – 12 Meter lang und bei den Herren gehen nur 3 einsame Gestalten rein. Gays in the girl`s room, um noch einmal Garbage frei zu zitieren umzudichten. Es ging alles friedlich von statten, belebte sogar etwas den berühmten Toilettentalk.

Weniger friedlich ging es dann auf der Party zu: Mein Blut wurde durch mehrere Faktoren zum Brodeln gebracht:

  1. Es wurde nicht genug Britney oder mit Britney in Verbindung stehende Songs gespielt. Mindestens jeder dritte Song hätte diesen Prämissen entsprechen können.
  2. Die Menschen um mich herum haben sehr viel konsumiert. Von egal was.
  3. Anwesende Männer haben uns angetanzt und ein „No“ erst beim x-mal „hingenommen“ – oder auch erst nach einem Schlag auf ihren Arm.

Ich kann nicht sicher sagen, aus welcher Region die Männer genau kamen, die sich in sehr aufdringlicher Weise den biologischen Frauen, und auch nur diesen (!), genähert haben. Grob würde ich es mit dem arabischen Raum umschreiben.
Für mich gilt #nomeansno und an dem Grundsatz gibt es nichts zu rütteln. #ausnahmslos.
Körperliche Unversehrtheit für alle, zu jeder Zeit. Es waren nicht mehr als fünf bis zehn Männer, so würde ich schätzen, einzelne wurden des SO36 verwiesen. Wie ich nachlesen konnte, haben einige von ihnen vor dem Club Frauen aufgelauert. Eine Frau wurde bis zur Haustür verfolgt, sie trug eine Blessur am Arm davon. Sie ging nicht zur Polizei.
Wir gehörten zu den letzten Gästen, bis zum Morgengrauen waren zum Glück alle potentiellen Übergreifer nicht mehr da.

 

Was nun, was tun?

Wir und Britney-Shirt
Die wahren Prinzessinen des Pop. Vor der Party.

Zurück bleibt bei mir ein Gefühl der Wut und großer Sprachlosigkeit. Wie berichtet man über diesen Vorfall politisch korrekt?
Und warum reagieren all meine feministischen Freundinnen, nach dem ich ihnen von meinen Erfahrungen berichtet habe, mit Schweigen?
Wie bringen wir allen Männern bei, dass sie ein „Nein/NO/Njet“ -jede Sprache der Welt- zu respektieren haben?
Es sollte eine der Parties des Jahres werden, wurde es aber nicht. Jetzt überlege ich, ob ich meine Selbstverteidigungskenntnisse auffrischen und mir wieder ein Pfefferspray zulegen sollte.

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